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Silia Wiebe - Unsere Mütter: Wie Töchter sie lieben und mit ihnen kämpfen
Buchtipp von Nadja Schettler
Geschrieben am 11.06.2019
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Niemand versteht uns so wie sie es tun - aber niemand kann uns so zur Verzweiflung bringen, wie sie es können.

 

Mütter sind wahrlich ein Phänomen -  und phänomenal schwierig kann auch  das Verhältnis zu ihnen sein. 

 

In Silia Wiebes neuem Buch finden sich 12 Portraits von Töchtern und Müttern, die ein breites Spektrum von Emotionen und Erfahrungen abdecken und sich dabei sehr berührend lesen.

Man kommt sehr nahe an die Frauen, die erzählen heran und an die, von denen erzählt wird:

 

Die Mutter, die ihr Kind zur Adoption freigab und deren Tochter sie mit 64 das erste Mal persönlich kennenlernt.

Die Mutter, die ihrer Tochter beim Aufziehen von sieben Kindern zu Seite steht.

Die Mutter, die ihre Tochter emotional erpresst und ausbeutet.

Die Mutter, die durch ihren unkonventionellen Lebensstil im Gefängnis landet und erst spät eine Beziehung zu ihrer erwachsenen Tochter aufbauen kann.

 

Und dagegen stehen die Geschichten der Töchter:

 

Die Tochter, die online erfolgreich ist und deren Mutter keinen Zugang zu dieser Welt findet.

Die Tochter, die mit ihrer Mutter aus Syrien nach Deutscchland floh und versucht, in ihrer neuen Heimat die Familie so gut es geht zu erden.

Die Tochter, die beschließt, nicht wie ihre Mutter ihr Lebensglück von einem Mann abhängig zu machen - sondern von mehreren.

 

Dies sind nur Ausschnitte aus den 12 Geschichten, die im Buch zu finden sind.

Ihnen folgt ein Kapitel von Diplom-Psychologin Stefanie Stahl, die einige Eckpunkte der Mutter-Tochter-Beziehung erläutert und praktische Tipps im Umgang mit einem Mutterbild gibt, das ab und zu ins wanken kommt.

 

Ein Buch für alle Mütter und Töchter, aber auch für alle erwachsenen Kinder und Eltern.

 

"Unsere Mütter" - mit denen oft nicht auszukommen ist; ohne die wir aber ebenso wenig leben können. 

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